Die vierköpfige Familie Al K. wurde Opfer des Brandanschlags auf die Gemeinschaftsunterkunft in der Lilliensteinstraße Ende August 2022 und benötigt auch aus gesundheitlichen Gründen dringend eine Wohnung in der Nähe der Uni-Klinik oder gut angebunden.
(Tiggerwarnung: Schilderung des Brandanschlags)
Es war der 26. August 2022 um ca. 23:00 Uhr. Die Familie Al K. lag bereits im Bett, als ein Brandsatz am gekippten Fenster der Familie zerschellte. Scherben landeten in einem der zwei Zimmer, in denen die Familie derzeit untergebracht wird. Es roch sofort überall nach Benzin, unten im Hof begann es zu brennen. Die Familie blieb durch einen glücklichen Zufall körperlich unversehrt: „Unsere Mutter wollte noch, dass wir das Fenster ganz öffnen, weil es so warm war, aber wir lagen schon im Bett und wollten nicht mehr aufstehen.“, berichtet Tochter Nour. Wäre das Fenster geöffnet gewesen, so wäre der Brandsatz direkt im Schlafzimmer der Kinder (15 und 19 Jahre alt) gelandet. „Wir haben immer noch Angst, wenn es Abend wird. Wir fürchten, dass so etwas noch einmal passieren könnte“, erzählt sie weiter.
Die Familie lebt bereits seit 2020 in Deutschland. Schon vor der Tat suchte sie dringend eine eigene Wohnung, um das Leben in Gemeinschaftsunterkünften hinter sich zu lassen. Doch die Wohnungssuche ist schwierig. „Die Mieten sind oft viel zu hoch und das Geld vom Job-Center ist zu wenig“. Auf die wenigen bezahlbaren Wohnungen bewerben sich sehr viele Menschen. Bisher hat Familie Al K. nur Absagen erhalten, z.B. weil die Vermieter:innen keine Sozialhilfeempfänger:innen als Mieter:innen akzeptieren wollten.
Die Situation ist noch zusätzlich erschwert, weil Mutter und Tochter der Familie an schweren, chronischen Lungenkrankheiten leiden und deshalb regelmäßig zur Uni-Klinik und zum Hausarzt müssen. Zusätzlich muss Frau Al K. wegen einer überwundenen Krebserkrankung regelmäßig zur Nachuntersuchung. Beide Frauen haben einen Schwerbehindertenausweis. Der Weg aus Grünau ist für sie aufgrund ihrer gesundheitlichen Verfassung sehr beschwerlich.
Wir wenden uns deshalb an alle Vermieter:innen in Leipzig:
Bitte vermieten sie Familie Al K. eine Wohnung mit guter Anbindung zur Uni-Klinik. Sie braucht eine 4‑Zimmerwohnung, die den KDU-Richtlinien entspricht und so vom Job-Center bezahlt wird (bis 85m² / Bruttokaltmiete 671,44€ / Gesamtmiete 776,93€) . Die Familie hat eine Aufenthaltserlaubnis für vorerst drei Jahre. Wir beraten Sie gerne, vermitteln den Kontakt und stehen auch nach dem Einzug gerne zur Verfügung.
Die Kontaktstelle Wohnen hat derzeit über 1000 Haushalte auf der Warteliste. Menschen, die fliehen mussten, um in Sicherheit zu sein und nun in sehr prekären Wohnsituationen leben. Wir brauchen dringend Wohnungen für Menschen, die flüchten mussten.
Bitte melden Sie Ihre Wohnung unter: aufruf@kontaktstelle-wohnen.de